Werbeanzeigen auf ChatGPT
Werbung auf ChatGPT: Conversational AI – der neue Werbemarkt
Mit dem Aufstieg von ChatGPT, Gemini, Perplexity und anderen KI-Interfaces verändert sich das Internet grundlegend. Suchmaschinen verwandeln sich in dialogbasierte KI-Assistenten – mit immensen Auswirkungen auf SEO, Content und vor allem Paid Advertising. Dieser Ratgeber beleuchtet, wie sich ChatGPT als Werbekanal formiert – und was Advertiser jetzt wissen müssen.
OpenAIs Kommunikation zu Werbung in ChatGPT
OpenAI hat Anfang 2024 bestätigt, dass erste Tests zur Integration von Werbung in ChatGPT durchgeführt werden. In einem Statement auf der eigenen Plattform und via Interviews mit Medien hieß es:
- „Wir experimentieren mit Sponsored Messages innerhalb von GPTs, um neue Monetarisierungsmodelle zu evaluieren.“
- Der Fokus liegt laut OpenAI auf kontextualisierter, nicht-invasiver Werbung.
Intern soll OpenAI mit einem kleinen Kreis an Partnern arbeiten, um relevante Anzeigen in ausgewählten GPTs und dem „Explore GPTs“-Bereich zu testen.
Das Geschäftsmodell hinter Werbung in ChatGPT
OpenAI verfolgt ein Freemium-Modell:
- ChatGPT Free → Große Reichweite, aber limitiert in Funktionen.
- ChatGPT Plus (20 $/Monat) → Zugriff auf GPT-4, Tools, Custom GPTs.
Werbung dient zur Diversifizierung der Einnahmen, um auch Nutzende ohne Abo zu monetarisieren. Zudem wird Werbung als Weg gesehen, die „Custom GPTs“-Ökosphäre zu fördern: Brand-GPTs könnten ein neuer Ad-Channel werden – ähnlich wie Unternehmensprofile bei Instagram oder eigene Skill-Sets bei Alexa.
Wie könnten Werbeanzeigen in ChatGPT integriert werden?
Aktuelle und denkbare Modelle:
- Sponsored Responses: Werblich gekennzeichnete Antworten bei bestimmten Suchintentionen.
- Brand-GPTs: Unternehmen erstellen eigene, interaktive GPTs (z. B. Zalando GPT für Modeberatung).
- Explore-GPT-Promotions: Bezahlte Platzierungen in der GPT-Suche („Empfohlene GPTs“).
- Affiliate-Einbindungen: GPTs, die auf Amazon o. ä. verlinken, mit Tracking-ID.
- Conversational Banners: Optional visualisierte Werbeinhalte neben Antworten.
Auswirkungen auf andere KI-Plattformen (Gemini, Perplexity, Meta AI)
Gemini (Google):
- Setzt auf Search Generative Experience (SGE) mit Anzeigen.
- Gemini wird in die Suche integriert – klassische Google Ads werden adaptiert.
- Vorteil: Google besitzt bereits das umfangreichste Werbe-Ökosystem.
Perplexity:
- Monetarisiert über Affiliate-Links & Sponsored Sources.
- Hoher Transparenzanspruch, aber aggressiver Ausbau der Paid-Angebote.
Meta AI:
- Noch in frühen Phasen, aber denkbare Integration über Meta Ads Manager.
- Relevanz im Kontext von Messenger/WhatsApp-Bots.
à Wer zuerst den Standard setzt, gewinnt – OpenAI ist Vorreiter bei Brand GPTs, Google bei nativer Suchintegration.
Werbemöglichkeiten in ChatGPT
Werbeformat | Status | Beschreibung |
Sponsored Answers | In Testphase | Werblich markierte GPT-Antworten |
Explore GPTs Promotions | Denkbar | Bezahlte Platzierung in GPT-Bibliothek |
Brand-GPTs | Möglich | Eigene GPTs für Produktberatung |
Affiliate Verlinkungen | Teils aktiv | GPTs mit Monetarisierung via Links |
Data-Driven GPTs | Zukunft | API-Verbindung zu CRM/Shop-Systemen |
Regulatorische Herausforderungen
Hauptprobleme:
- Kennzeichnungspflicht: Wie wird Werbung in Konversationen klar und fair gekennzeichnet?
- Datenschutz & Profiling: KI-Nutzung könnte gegen DSGVO verstoßen, insbesondere bei personalisierter Werbung.
- EU AI Act & DSA: Verpflichten Anbieter, kommerzielle Inhalte offenzulegen – auch innerhalb von Chatbots.
Einblicke von Reddit-Nutzern: Werbung ist da – aber subtil
Reddit-User berichten:
- Erste Sichtungen von GPTs mit kommerziellem Fokus (z. B. Finanzberatung mit Produktplatzierungen).
- Diskussionen über „Sponsored Suggestions“ im GPT-Store.
- Skepsis, ob Werbung ausreichend gekennzeichnet ist.
Quelle: https://www.reddit.com/r/ChatGPT/comments/1k9vrzg/gpt_now_glazing_you_with_ads_in_the_paid_version/
Gefahren personalisierter Anzeigen in KI-Systemen
- Blackbox-Targeting: Keine Kontrolle über Anzeigenkontext.
- Manipulationsgefahr: KI kann Sprache so natürlich gestalten, dass Werbung nicht erkannt wird.
- Filterblasen & Bias: Empfehlungen basieren auf Training und Nutzungsverhalten – Verstärkung von Vorurteilen.
Wichtig: Marken müssen ethisch mit GPT-Advertising umgehen. Klare Offenlegung & Privacy-by-Design sind Pflicht.
Zukünftiger Zeitplan für Werbung in ChatGPT
Basierend auf aktuellen Quellen:
- Q2 2025: Ausweitung der Tests auf breitere Nutzergruppen.
- Q3 2025: „Sponsored GPTs“ als fester Bestandteil des GPT-Stores.
- Q4 2025: Launch eines Self-Service-Portals für Werbung (ähnlich Google Ads Manager).
OpenAI wird voraussichtlich ein Closed Beta-Programm starten – interessierte Marken sollten sich frühzeitig positionieren.
Fazit: Was Advertiser jetzt tun sollten
✅ Frühzeitig Custom GPTs testen
✅ Use Cases für Beratung, Produktfindung oder Leadgenerierung entwickeln
✅ Datenschutzkonzepte mitdenken (DSGVO & Consent)
✅ Auf dem Laufenden bleiben – Werbebeta nicht verpassen